Mittwoch, 26. September 2007

Tag 20: Hope zum „Hells Gate“ und zurück =160 Km

Heute Morgen sind wir aber die Frische selbst!! Ausgeschlafen und das ohne Heizung. Fast, dass es schon ein wenig ZU warm war. Nee, nicht wirklich. Alles okay. Ausgiebig duschen. Der CG „Wild Rose“ ist eine nette Adresse, selbst wenn der nahe Highway 1 manchmal zu hören ist. Wir waren aber so müde, uns war das egal. Wir brechen zum Fraser Canyon bzw. zum sog. „Hells Gate“ auf. Der Fraser River zieht sich sehr spektakulär durch die von ihm verursachten Schluchten. Der Highway 1 /(Goldrush Trail) verläuft fast immer entlang des Flusses und man hat tolle Aussichten. Ein Panorama wie gemalt.
Unterwegs treffen wir auf ein Restaurant, auf das wir schon in Hope in einer Beschreibung aufmerksam wurden: Hier soll ein wahrer Elvis-Fan wohnen. Und richtig: Schon von außen sieht man, wem hier gehuldigt wird. Und drinnen erst! Das ganze Restaurant ist überall mit Dingen verziert, die irgendwas mit dem „King of Rock“ zu tun haben. Eine 1950 in der Ukraine geborene und 1956 mit den Eltern ausgewanderte Angestellte/Köchin erklärt uns ausschweifend, dass es rund 50 Jahre gebraucht hat, bis die Sammlung in diesem Zustand war. Ausgestattet mit einem bemerkenswerten Frontzahnbereich (von dem sich meine entsetzten Augen kaum losreißen können) erfahren wir auch, dass sie das älteste von zehn Kindern ist (!!) und ihre Tochter mittlerweile als Hostess auf der Star Clipper oder der Royal Clipper um die Welt fährt. Wir danken für den (erstklassigen) Kaffee. Sollte es nötig sein, kann man dort bestimmt gut essen. Die vorbeirauschenden Trucker hupen jedenfalls regelmäßig in Höhe des Restaurants.
Hells Gate: Eine Schlucht, durch die bei Hochwasser 800 Mill. Liter Wasser durch eine Enge tosen. Wer will, kann über eine nur mit Rosten belegte Brücke auf das andere Ufer gehen, den reißenden Fluss unter und Restaurants und Geschäften als Belohnung vor sich. Nettes Schauspiel. Man kann auch mit einer Seilbahn fahren. Hin und zurück, oder so wie wir, nur zurück. Hin gehen wir zu Fuß über die Brücke. Das kennen wir schon aus 2005. Damals kam just der schon an anderer Stelle erwähnte Luxus-Zug Rocky Mountaineer vorbei. Wir waren begeistert. Heute fährt ein langer Güterzug am Fluss entlang. Alles wirkt wie die Spielzeugeisenbahn. Als wir uns schon fast satt gesehen haben, hören wir ein vertrautes Geräusch!! Das typische, überlaute Signal eines Zuges. Und wir glauben es kaum: Der Rocky Mountaineer gibt sich (für uns schon wieder) die Ehre. Diesmal aber auf der anderen Seite als 2005. Da der Zug sicherlich nicht täglich hier verkehrt, haben wir ein großes Glück. Er passt wunderbar in die Landschaft. Wir nehmen uns vor, mal ganz vorsichtig nach den Preisen für eine Tour zu fragen. Abends fahren wir auf den CG Silver Lake bei Hope. Eine tolle Lage, nur der Weg ist überwiegend „Gravel Road“, also Schotterpiste. Mit etwas Vorsicht geht das aber. Gut, das wir noch genug Holz im WoMo haben, denn kein Ranger lässt sich blicken, bei dem wir etwas Holz hätten kaufen können. Wir sitzen lange draußen. Hier ist es zwar sehr ruhig bis einsam aber irgendwie auch herrlich. Kann mit an den Steaks liegen;-)

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